Mit einer Neuproduktion von Lohengrin hatten Vincent Boussard und sein Team (Vincent Lemaire - Bühnenbild, Christian Lacroix und Robert Schweighofer - Kostüme, Guido Levi - Licht, Francis Hüsers - Dramaturgie) zur Eröffnung dieser Spielzeit einen Riesenerfolg in St Gallen. Hier eine Zusammenfassung von Presseberichten.
"Vincent Boussard, der vor vier Jahren in St. Gallen eine bemerkenswerte Interpretation der Salome von Richard Strauss gezeigt hat, deutet nun auch den Lohengrin gewinnbringend aus der Perspektive der Frau“ (Neue Zürcher Zeitung, 26.10.16). "Das Weibliche im Menschen: Es steht wie ein Leitmotiv über jenem Lohengrin, den Vincent Boussard für das Theater St. Gallen inszeniert hat, und der die Wagner-Pflege in der Ostschweiz wieder so richtig in Gang bringt. Sehr zur Freude des Publikums, wie sich am heftigen Schlussapplaus an der Premiere vom Samstagabend ablesen lässt” (St. Galler Tagblatt, 24.10.16). Begeistert berichten die Vorarlberger Nachrichten (25.10.16.): "Vincent Boussard stellt die Figur der Elsa in den Mittelpunkt: Elsagrin statt Lohengrin. Es ist eine große Leistung dieser Inszenierung, dass sie die Doppel- und Mehrdeutigkeit des Geschehens in ebensolche Bilder bannt." Auch der Südkurier (25.10.16.) zeigt sich überzeugt: „Vincent Boussard schafft es, Richard Wagners Frauenbild mit seiner Lohengrin-Regie geschickt zu konterkarieren." Saiten.ch fügt hinzu (24.10.16.): „Eine St. Galler Aufführung, die lange haften bleibt." Zuletzt noch der Rezensent des Landboten (02.11.16.): "Die Oper müsste eigentlich Elsa heißen, meinte der Regisseur Vincent Boussard, und wenn die Absicht war, sie als männliche Projektion, Wunschbild des passiven, gleichsam verpuppten weiblichen Wesens kenntlich zu machen, so hat er diese Elsa zwar manchmal forciert, aber auch adäquat in Szene gesetzt.”
Gegen Ende der laufenden Spielzeit steht Vincent Boussard jetzt vor der Inszenierung einer 1849 - also ein Jahr vor Lohengrin - uraufgeführten Oper, deren Komponist großen Einfluss auf Richard Wagner hatte: Le Prophète von Giacomo Meyerbeer. Premiere im Aalto-Theater in Essen am 9. April 2017.
09.03.2017